Nachwuchs für Klaus

Donnerstag, den 07. April 2011 um 03:36 Uhr
Drucken

klauszn38.jpg Im Süden Thüringens stürzt immer mal wieder die Erde ein. An manchen Stellen, wie in Tiefenort, bilden sich regelmäßig Löcher, an anderen wiederum ist es überraschend, wenn plötzlich die Straße abrutscht und Autos mit sich reißt. Da Klaus letztes Jahr beim Stopfen des Sommerlochs nicht zum Zuge kam, wollte er mal sehen, ob er nicht in Schmalkalden etwas Unterstützung leisten könnte. Er machte sich also auf den Weg. Kurz vor dem Ziel kam er an einem Gewerbegebiet vorbei, von dem ein süßlicher Geruch herüber wehte. Klaus fiel es schwer, die Richtung zu halten. Es gelang ihm nicht… Neugierig wie er ist, warf er einen Blick durch das Fenster einer der Hallen. Dort stand ein riesiger Topf mit flüssigem braunem Inhalt.

„Was kann das denn sein?“ fragte er sich und schlich durch eine Tür ins Innere der Halle. Dort kletterte er auf den Rand des Topfs. „Ohhh, Schokolade!“ Als er sich zum Kosten herunterbeugte, ging es, wenig überraschend, sehr schnell und er fiel in die Soße. „Noch besser! Nougat!“ Er genoss das Bad und schlürfte gelegentlich immer mal wieder vom flüssigen Nougat. Irgendwann war genug und er sah sich nach Alternativen um. „Oh, ich bin jetzt ja irgendwie braun…Vielleicht sehe ich mich mal nach einer hellen Soße um. Auch so ein Topf war schnell gefunden. Er sprang in einen Topf mit weißer Schokolade und schwamm ein paar Bahnen als zwei steril gekleidete Personen in der Halle auf ihn zu kamen.

„Oje.. Was ist denn da passiert? Da schwimmt doch irgendwas Unappetitliches drin?“

„Was? Unappetitlich?“

„Und das Schlimmste: es spricht mit uns!“

„Hey, ich hab einen Mund, also spreche ich auch! Jetzt holt mich hier erst einmal raus!“

„Was bist du denn?“

„Ich bin ein Kloß, sieht man doch.“

„Ein Schokoladenkloß mit Augen… Sowas hab ich wirklich noch nicht gesehen.“

„Warum eigentlich nicht?“

„Ja warum nicht? Gute Idee eigentlich…Klöße aus Schokolade“

„Hey, so was will ich auch! Naschklößchen! Ich stelle mich auch gern als Modell zur Verfügung.“

„Ob das so eine gute Idee ist?“

„Ja klar! Ich bin die ideale Vorlage für ein Naschklößchen.“

„Na dann komm mal mit! Normalerweise müssen Leute, die hier was in die Schokolade fallen lassen, abends die Maschinen putzen. Aber bei dir müssen wir mal eine Ausnahme machen. Wer weiß, was du noch alles anstellen würdest…“

Es dauerte nicht lange, da waren die ersten Naschklößchen fertig. Klaus war sichtlich begeistert und freute sich, dass er jetzt Nachwuchs bekommen hat. Nun wird er testen, ob sich auch andere für sein kleines Ebenbild erwärmen lassen.